Nürnberg (epd). Das Arbeitsvolumen aller Erwerbstätigen in Deutschland hat im Vorjahr die Rekordmarke von rund 62,7 Milliarden Stunden erreicht. Das entspreche einem Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2018 und sei der höchste Stand seit 1991, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg mit.
Die Höchstmarke wurde erreicht, obwohl die durchschnittliche Arbeitszeit pro Kopf im Zuge des Wirtschaftsabschwungs zurückging, wie Forschungsbereichsleiter Enzo Weber erklärte. Zur Begründung sagte er, dass weniger Überstunden geleistet worden seien und gerade in der Zeitarbeit sowie der Industrie vor allem Jobs mit hoher Arbeitszeit weggefallen seien.
Grund für das gestiegene Arbeitsvolumen ist den Angaben zufolge, dass die Zahl der Erwerbstätigen auf knapp 45,3 Millionen anstieg. Mit einem Plus von 0,9 Prozent falle das Wachstum allerdings deutlich schwächer aus als in den Vorjahren, betonte das IAB, das zur Bundesagentur für Arbeit gehört.
Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Erwerbstätigen lag im Vorjahr bei 1.386 Stunden und verringerte sich um 0,3 Prozent gegenüber 22018, wie es weiter hieß. Selbstständige und mithelfende Familienangehörige gingen durchschnittlich 1.902 Stunden einer Erwerbstätigkeit nach, angestellte Arbeitnehmer 1.306 Stunden. Die durchschnittlich vereinbarte Wochenarbeitszeit für Vollzeitbeschäftigte blieb mit 38 Stunden unverändert gegenüber dem Vorjahr, die der Teilzeitbeschäftigten stieg auf 17,7.