Wiesbaden (epd). Der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU) hat gefordert, ein Buch des AfD-Politikers Björn Höcke als jugendgefährdend auf den Index zu setzen. Das in Interviewform veröffentlichte Buch "Nie zweimal in denselben Fluss" diffamiere die freiheitlich demokratische Ordnung in Deutschland "und atmet von der ersten bis zur letzten Seite den Faschismus" aus, sagte Becker am Montag in Wiesbaden zur Begründung.
Becker, der auch Frankfurter Bürgermeister ist, kommt zu dem Schluss, das Buch sei von völkischem und rassistischem Denken durchzogen und gehöre auf keinen Fall in die Hände von jungen Menschen. "Es ist jugendgefährdend", unterstrich der Antisemitismusbeauftragte der hessischen Landesregierung. Als Beleg führt er auch Äußerungen des Thüringer AfD-Fraktionschefs zu in Deutschland lebenden Migranten an.
Höcke schreibe von "millionenfacher Invasion", vom "Volkstod durch den Bevölkerungsaustausch" und der "brutalen Verdrängung der Deutschen aus ihrem angestammten Siedlungsgebiet". Das seien genau jene Worte, die rechtsterroristischen Attentätern als geistige Anleitung zum bewaffneten Kampf dienten, so Becker. Es führe eine klare Spur von Worten zu Taten, "von Höcke über Halle nach Hanau".