Rendsburg (epd). Der ehemalige Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) wird erster Antisemitismus-Beauftragter in Schleswig-Holstein. Seine Aufgabe sei es, das jüdische Leben im Norden zu fördern, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Dienstag bei der Vorstellung im Jüdischen Museum Rendsburg. Mit seiner Regierungserfahrung und seiner Bekanntheit werde er eine "starke Stimme" für das jüdische Leben sein. Der 72-Jährige tritt sein Ehrenamt am 1. März an. Das neue Amt ist im Kieler Bildungsministerium angesiedelt.
Das gemeinsame Zusammenleben der unterschiedlichen Religionen müsse zu einer Selbstverständlichkeit werden, sagte Carstensen, der von 2005 bis 2012 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein war. In dem Bundesland leben rund 3.000 Jüdinnen und Juden, davon sind rund 2.000 in jüdischen Gemeinden organisiert.
Zwölf Bundesländer haben bereits einen Antisemitismus-Beauftragten berufen. In Nordrhein-Westfalen etwa nimmt die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) das Amt wahr. Im Mai 2018 hat Felix Klein sein Amt als Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland angetreten.