Frankfurt a.M./Washington (epd). Die US-Pfadfinderbewegung hat Konkurs angemeldet. Hintergrund sei die nötige Entschädigung von Missbrauchsopfern, die während ihrer Zeit bei den Pfadfindern Leid erfahren haben, teilte die Organisation am Dienstag auf Twitter mit. Die Aktivitäten und Programme der Pfadinder sollen aber während des Insolvenzverfahrens weiter fortgeführt werden. Die Organisation werde zudem alle Zulieferer und Partner auch in Zukunft bezahlen können. Die 1910 gegründeten "Boy Scouts of America" zählen nach eigenen Angaben rund 2,2 Millionen Mitglieder zwischen fünf und 21 Jahren und weitere 800.000 Freiwillige in den gesamten USA.
Die Bewegung werde sich um alle Missbrauchsopfer kümmern, teilte der Verband mit. Man bitte alle Betroffenen "aufrichtig um Vergebung". "Wir sind schockiert darüber, dass einzelne Personen unsere Angebote dazu benutzten, um unschuldigen Kinder zu schaden", erklärt Präsident Roger Mosby: "Nichts kann diesen tragischen Missbrauch ungeschehen machen." Das jetzige Insolvenzverfahren soll dazu beitragen, allen Opfer einen Ausgleich für das erlittene Unrecht zu ermöglichen und zugleich die "wichtigen Aufgaben" der Organisation weiterzuführen.