Dubai, Neu-Delhi (epd). Indiens Armee muss sich weiter für Frauen öffnen: Das Oberste Gericht bestätigte am Montag in einer historischen Entscheidung, dass Soldatinnen auch in Kampfeinheiten dienen dürfen, wie der indische Sender NDTV berichtete. Die Obersten Richter wiesen den Einwand der Regierung zurück, die Streitkräfte seien noch nicht bereit für einen solchen Einsatz und gerade Offiziere in ländlichen Gebieten würden Frauen in dieser Rolle nicht akzeptieren. Diese Ansicht sei "diskriminierend", "verstörend" und beruhe auf Vorurteilen, urteilten die Richter. Das Urteil muss binnen drei Monaten umgesetzt werden.
"Frauen arbeiten Schulter an Schulter mit Männern. Der Einwand der Regierung beruht auf Geschlechterdiskriminierung und Stereotypen. Weibliche Armee-Offiziere haben dem Land Ruhm und Ehre gebracht", hieß es in der Begründung des Gerichts.
Bis 1992 durften Frauen im indischen Militär nur Hilfsdienste verrichten. Inzwischen stehen ihnen alle Laufbahnen offen. Im Jahr 2014 lag der Frauenanteil beim Heer bei drei Prozent, bei der Marine bei 2,8 und der Luftwaffe bei 8,5 Prozent. Von Kampfeinsätzen waren Frauen jedoch bislang ausgeschlossen. Zudem stärkte das Gericht die Stellung von Frauen in befehlshabenden Positionen. Männliche und weibliche Offiziere sollen künftig gleichbehandelt werden, was Beförderung, Rang, Bezahlung und Pensionsansprüche angeht.