Frankfurt a.M. (epd). Der im Zentrum einer Finanzaffäre stehende Kreisverband Frankfurt am Main der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat einen neuen Vorstand gewählt. Das teilte der Verband am Sonntag mit. Neue Vorsitzende ist laut Medienberichten die 60-jährige Juristin Petra Rossbrey. Wie es hieß, erhielt die einzige Kandidatin am Samstag 58 von 67 Delegiertenstimmen. Zu ihren Stellvertretern wurden demnach Barbara Dembowski und Hauke Hummel gewählt.
Nach Ermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft wegen Betrugs- und Untreueverdachts in den Kreisverbänden Frankfurt und Wiesbaden hatten mehrere Präsidiumsmitglieder der Frankfurter AWO im Dezember ihre Ämter niedergelegt. Dabei geht es unter anderem um üppige Gehälter und teure Dienstwagen.
Das neue Präsidium habe sich zum Ziel gesetzt, verlorenes Vertrauen wiederherzustellen, heißt es in der Mitteilung. Die Öffentlichkeit müsse wieder darauf bauen können, dass sich die AWO "als führender Sozialverband den Werten Solidarität und Gerechtigkeit verpflichtet fühlt und diese auch lebt". Die Vorgänge, die den Verband in die Krise gestürzt haben, würden "lückenlos aufgeklärt". Die AWO Frankfurt sei "Opfer einer kleinen, raffgierigen und gewissenlosen Clique geworden".
Die bisherigen Verantwortlichen würden diesen Neuanfang nicht mehr mitgestalten, hieß es weiter. Das Präsidium habe die verbliebenen Vorstände Panagiotis Triantafillidis und Jasmin Kasperkowitz abberufen und ein sofortiges Hausverbot gegen sie und weitere Verantwortliche verhängt. Über eine geeignete Nachfolge solle in den kommenden zwei Wochen entscheiden werden.