Berlin, Caracas (epd). Oppositionsführer Juan Guaidó ist nach einer dreiwöchigen Reise durch Europa und die USA wieder nach Venezuela zurückgekehrt. Fotos auf Twitter zeigen, wie er am Dienstag (Ortszeit) die Passkontrolle am internationalen Flughafen in Caracas passierte. Guaidó hatte Venezuela trotz eines Ausreiseverbots verlassen und war nach Kolumbien, Europa und in die Vereinigten Staaten gereist, um Unterstützung für einen Regimewechsel in Venezuela zu organisieren. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos traf er mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs zusammen. US-Präsident Donald Trump hatte Guaidó als Gast in den Kongress eingeladen, um seiner Rede an die Nation zu folgen.
Nach seiner Ankunft in Caracas rief der Parlamentspräsident seine Anhänger zu neuen Demonstrationen gegen das Regime unter Staatschef Nicolás Maduro auf. "Wirklich freie Wahlen werden wir nicht umsonst bekommen", sagte er laut der Tageszeitung "El Nacional". Dafür müsse gekämpft werden. Zugleich kündigte er einen "Fonds Venezuela" der Opposition an, um die Wirtschaft des Landes wiederzubeleben.
Vor einem Jahr hatte sich Guaidó zum Interimspräsidenten ausgerufen und wird inzwischen von mehr als 50 Staaten anerkannt. Auf der Seite von Maduro stehen Länder wie Kuba, Russland und die Türkei. Das Militär steht mehrheitlich loyal zu Maduro und ist sein größter Machtfaktor.