Frankfurt a.M. (epd). Die Übergangsregierung im Sudan hat Medienberichten zufolge die Unterstützung der Vereinten Nationen für den Friedens- und Demokratisierungsprozess angefordert. Die Regierung habe den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, eine unbewaffnete Friedensmission zu schaffen, berichtete die Onlinezeitung "Sudan Tribune" am Sonntag unter Berufung auf einen Brief der Regierung an den Sicherheitsrat. Die UN-Operation soll demnach unter anderem aus Wirtschafts- und Rechtsexperten bestehen.
Der Sudan brauche dringend Unterstützung bei der Verhandlung und Umsetzung von Friedensabkommen, dem Wirtschaftsaufbau und der Koordinierung von humanitärer Hilfe, schrieb der Premierminister der Übergangsregierung, Abdalla Hamdok, dem Medienbericht zufolge in einem Brief an UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Auch bei den Reformen der Verfassung, des Staatsapparates und der Sicherheitsbehörden brauche das Land die Hilfe der internationalen Gemeinschaft.
Der Sudan befindet sich nach dem Sturz von Langzeitherrscher Omar al-Baschir im April 2019 im Umbruch. Seit August regiert eine Übergangsregierung aus Militärs und Zivilisten, die die zahlreichen Konflikte in dem Land lösen will. Das Regime von Al-Baschir hatte in der Vergangenheit immer wieder den Abzug internationaler Truppen aus der Krisenregion Darfur gefordert und 2014 das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union in der Hauptstadt Khartum schließen lassen.