Knapp forderte weiterhin, den Erzieherberuf aufzuwerten. Dazu gehöre auch eine Entlohnung, die seiner Bedeutung und Verantwortung für die Gesellschaft entspreche. Nur so werde dieser Beruf für junge Menschen attraktiv.
Der Direktor des Fröbelseminars, Freimut Schirrmacher, wies auf ein international großes Interesse an der Fröbelpädagogik hin. Kürzlich seien sogar Anfragen aus China eingegangen. Der Reformpädagoge Friedrich Fröbel (1782-1852), auf den die Bildungseinrichtung zurückgeht, habe ein zutiefst positives Menschenbild gehabt. Dadurch unterscheide sich seine Pädagogik von anderen Konzeptionen, etwa der des Theologen und Pädagogen August Hermann Francke (1663-1723), der ein Brechen des menschlichen Willens für wichtig erachtet habe.
Über die Entwicklung des Seminars selbst zeigte sich Schirrmacher zufrieden. So habe sich die Zahl der auszubildenden Erzieher in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. "Wir arbeiten unter Volllast", sagte er. In der Ausbildungsstätte für Erzieher, Sozialassistenten und Heilpädagogen gibt es derzeit rund 850 Schülerinnen und Schüler, 55 Dozenten sowie 130 weitere Mitarbeiter. Nach Angaben von Schirrmacher ist das Fröbelseminar damit der größte evangelische Schulverbund in Hessen.
Evangelisches Fröbelseminar soll Akademie werden
Evangelisches Fröbelseminar soll Akademie werden
Das evangelische Fröbelseminar in Kassel soll zu einer Akademie mit der Möglichkeit eines Bachelor-Abschlusses ausgebaut werden. Über diesen Plan berichtete am Donnerstagabend Wilfried Knapp vom Vorstand der Diakonie Hessen bei einer Feierstunde zum 130-jährigen Bestehen der sozialpädagogischen Ausbildungsstätte. Derzeit gebe es zudem vermehrt Anfragen nach weiteren Standorten des Seminars neben Kassel und Korbach.