Berlin (epd). Die Diakonie blickt skeptisch auf die von der großen Koalition geplante Bundesstiftung für Engagement und Ehrenamt. Die Ausgestaltung springe bei der Bürokratie zu weit und bei der konkreten Unterstützung für Millionen freiwillig Engagierte zu kurz, erklärte Vorständin Maria Loheide am Donnerstag in Berlin. Vorgesehen sei eine Geschäftsstelle mit 75 Mitarbeitern. Dies lasse umfangreiche bürokratische Abläufe erwarten und werde schon einen Gutteil der zur Verfügung stehenden Mittel verbrauchen, befürchtet Loheide.
Die Bundesregierung hatte im Oktober die Gründung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt auf den Weg gebracht. Sie soll Anlaufstelle für Engagierte sein, Informationen weitergeben, Ehrenamtler vernetzen und damit deren Arbeit unterstützen. Ihren Sitz soll die Stiftung in Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern haben. Der Bundestag sollte am Donnerstag über die gesetzliche Grundlage abstimmen.
Die Stiftung soll 30 Millionen Euro erhalten. Loheide sagte, sie erwarte, dass "nur die Hälfte bei der engagierten Basis ankommt". Zudem sei die Zivilgesellschaft mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung nicht ausreichend in der Stiftungsstruktur abgebildet. "Wir befürchten, dass dadurch an vielen Stellen Förderungen an den Bedürfnissen der Engagierten vorbeigehen werden", sagte sie.