Berlin (epd). Erstmals seit drei Jahrzehnten melden die deutschen Berufsorchester wieder eine wachsende Zahl von Musikern: Deutschlandweit kletterte die Zahl der Stellen auf 9.766. Wie die Deutsche Orchestervereinigung am Dienstag in Berlin weiter mitteilte, bedeutete dies gegenüber dem Vorjahr 2018 ein Plus von 20 Stellen. Damit habe es erstmals seit der Wiedervereinigung wieder ein Stellenplus gegeben. Die Zahl der Orchester blieb von 2018 bis 2020 konstant bei 129 Klangkörpern.
Der Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung, Gerald Mertens, sagte: "Wir spüren die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte und die Bereitschaft, neue Stellen zu schaffen oder gesperrte zu besetzen." Auch für die kommenden Jahre werde nun mit einem Plus gerechnet. "Die Wertschätzung für die Arbeit der Orchester ist weiter gestiegen", sagte Mertens.
Wie aus den von der Deutschen Orchestervereinigung vorgelegten Zahlen hervorgeht, gab es bei der ersten gesamtdeutschen Erfassung im Jahre 1992 noch insgesamt 168 Berufsorchester. Seitdem seien 39 Klangkörper fusioniert oder aufgelöst worden. Die Zahl der Planstellen sank im gleichen Zeitraum von 12.159 auf nunmehr 9.766 Musiker beziehungsweise um 20 Prozent. In den Regionen Stuttgart/Freiburg, Halle und Gotha/Eisenach dauere der Abbau von Arbeitsplätzen in diesem Bereich bis heute an, hieß es.