Berlin (epd). Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz die Notwendigkeit der Erinnerung betont. "Die offene und schonungslose Auseinandersetzung mit den Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten und das breite gesellschaftliche Bewusstsein für die Verantwortung, die daraus erwächst, gehören heute zu den hart erkämpften, moralischen Errungenschaften unseres Landes", sagte Grütters am Montag in Berlin.
"Deutschland darf nie wieder ein Land sein, in dem Hass und Hetze gegen Minderheiten auf eine schweigende Mehrheit stoßen", mahnte die CDU-Politikerin. Dies müsse einem breiten Publikum immer wieder deutlich gemacht werden. "Wir dürfen auch heute nicht wegschauen, wenn Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung um sich greifen", sagte die Kulturstaatsministerin.
"Authentische Orte halten die Erinnerung an das Unfassbare wach", unterstrich Grütters. Die steigenden Besucherzahlen in vielen NS-Gedenkstätten und Dokumentationszentren zeigten das große Interesse gerade von Schulen an dem Bildungsangebot. Es ermögliche, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und Bezüge zur eigenen Lebenswelt herzustellen.
In Polen und Deutschland wird am Montag an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Anlass ist der 75. Jahrestag der Befreiung des NS-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch sowjetische Truppen. Allein in Auschwitz wurden mehr als eine Million Menschen ermordet.