Genf (epd). Die Vereinten Nationen und ihre humanitären Partnerorganisationen brauchen internationale Zuwendungen in Höhe von knapp 580 Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe in Äthiopien. Mit dem Geld solle die Versorgung von mehr als 735.000 Flüchtlingen im laufenden Jahr finanziert werden, teilte das Hilfswerk UNHCR am Freitag in Genf mit.
Profitieren sollten auch rund 500.000 Äthiopier, die sich um Flüchtlinge kümmern und ihnen Obdach gewähren. Derzeit leben gemäß UNHCR Flüchtlinge aus 26 Ländern in Äthiopien, das eine lange Tradition bei der Aufnahme von geflohenen Menschen habe. Fast 330.000 der Flüchtlinge stammten aus dem Krisenland Südsudan. Viele Menschen seien auch aus Somalia, Eritrea und dem Sudan nach Äthiopien geflohen.
Auch viele Äthiopier wurden laut dem Roten Kreuz zu Flüchtlingen im eigenen Land. Allein 2019 seien rund 930.000 Menschen vor Gewalt geflohen. Im Vielvölkerstaat Äthiopien mit mehr als 100 Millionen Einwohnern brechen immer wieder Konflikte zwischen den Ethnien auf. Für die Aussöhnung mit dem Nachbarstaat Eritrea und eine politische Öffnung im eigenen Land wurde der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed 2019 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.