Berlin (epd). Mit Veranstaltungen in Israel, Polen und Deutschland wird in der kommenden Woche an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 75 Jahren erinnert. Zu den internationalen Veranstaltungen in Jerusalem und Auschwitz reist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Beim fünften World Holocaust Forum wird er als erstes deutsches Staatsoberhaupt überhaupt am Donnerstag eine Rede in der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem halten, wie es aus dem Bundespräsidialamt in Berlin hieß.
Steinmeier bricht an diesem Mittwoch nach Israel auf. Neben der Teilnahme an der Konferenz ist unter anderem auch ein Gespräch mit Holocaust-Überlebenden geplant. Die Reise ist der Auftakt eines gemeinsamen Gedenkens Deutschlands und Israels zum Ende des Holocausts vor 75 Jahren. Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das NS-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Allein dort wurden mehr als eine Million Menschen, vor allem Juden, ermordet. Der Schreckensort ist bis heute ein zentrales Symbol für den Rassenwahn der Nationalsozialisten.
An der dortigen Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Befreiung am kommenden Montag nimmt Steinmeier ebenfalls teil. Zuvor trifft er in Berlin drei Holocaust-Überlebende, die ihn nach Auschwitz begleiten. Nach Angaben des Bundespräsidialamts werden zu der Gedenkfeier rund 3.000 Gäste erwartet, darunter Delegationen aus fast 50 Staaten. Deutschland und Israel sind mit Steinmeier und Präsident Reuven Rivlin auf höchster Ebene vertreten. Nach Angaben der Gedenkstätte werden zu der Gedenkveranstaltung rund 200 Holocaust-Überlebende erwartet.
Für Steinmeier ist es der erste Besuch in Auschwitz, wie es aus dem Bundespräsidialamt hieß. Für seinen Besuch ist auch ein Gang zu den einstigen Baracken, der Gaskammer und dem Krematorium geplant.
Auf dem Rückflug nach Berlin wird Steinmeier vom israelischen Präsidenten Rivlin begleitet. Gemeinsam werden die Staatsoberhäupter dann am Mittwoch (29. Januar) die Rede in der traditionellen Gedenkstunde des Bundestags halten. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog hatte 1996 den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus proklamiert und auf den 27. Januar festgelegt. Seitdem erinnert auch der Bundestag rund um den Tag in einer Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus.