Berlin (epd). Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) dringt darauf, dass die Modebranche nachhaltiger produziert. Für Hersteller und Handel sollten Anreize gesetzt werden, damit diese sich stärker an Nachhaltigkeit orientieren, sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). "Notfalls auch mit gesetzlichen Regeln", fügte sie hinzu.
Außerdem sollten die Konsumenten dazu bewegt werden, mehr Wert auf qualitativ hochwertige und langlebige Bekleidung zu legen. Seit Jahren gebe es Entwicklungen im globalen Textilsektor, die nicht nachhaltig sind. Da gelte "immer mehr, immer billiger, immer schneller", kritisierte Schulze vor Beginn der Berliner Fashion Week am Montag.
Wenn heute in Deutschland 40 Prozent der gekauften Kleidung nie oder nur selten getragen werde, sei das aus Sicht des Umwelt- und Ressourcenschutzes schlimm, sagte die Umweltministerin weiter. Das Bundesumweltministerium plant derzeit eine Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, mit der eine sogenannte Obhutspflicht für Produkte eingeführt werden soll. Damit sollen Händler verpflichtet werden, Waren so lange wie möglich gebrauchstauglich zu halten. So soll der Anreiz erhöht werden, weniger Überschuss zu produzieren.