Berlin (epd). Die seit 2012 geschlossene Friedrichswerdersche Kirche nahe dem Berliner Schlossplatz soll von Sommer an wieder als Museum genutzt werden. Bereits am 18. und 19. Januar werde die lange wegen Bauschäden gesperrte Kirche erstmals wieder für Führungen zugänglich sein, teilten die Staatlichen Museen zu Berlin am Donnerstag mit. Nach den Tagen der offenen Tür im Januar würden bis zur Eröffnung der Ausstellung im Sommer jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat öffentliche Führungen angeboten. Die neue Ausstellung zeige Skulpturen aus dem Bestand der Nationalgalerie von der Schinkel-Zeit bis zum Kaiserreich.
Die Friedrichswerdersche Kirche ist der einzige in der Berliner Innenstadt erhaltene Kirchenbau Karl Friedrich Schinkels (1781-1841). Sie wurde von 1824 bis 1830 nahezu zeitgleich mit dem ebenfalls von Schinkel entworfenen Alten Museum erbaut. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat die Kirche noch bis 2023 von der Evangelischen Kirchengemeinde in der Friedrichstadt gepachtet.
Bereits von 2001 bis 2012 wurden in dem Backsteinbau als Außenstelle der Alten Nationalgalerie Skulpturen des Berliner Klassizismus präsentiert. Neubauten in unmittelbarer Nähe führten aber zu so tiefen Rissen an und in dem Gebäude, dass die Kirche 2012 geschlossen wurde. In den Folgejahren wurde sie für rund acht Millionen Euro instandgesetzt. Die Kosten übernahm die Bauwert AG als einer der Bauträger der Neubauten. Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hatte den Umgang mit der Friedrichswerderschen Kirche als abschreckendes Beispiel für einen nicht funktionierenden Denkmalschutz bezeichnet.