Köln, Wiesbaden (epd). Die Zahl der Rentner und Pensionäre, die in Deutschland als armutsgefährdet gelten, ist laut einem Medienbericht in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Wie das vom WDR produzierte ARD-Politikmagazin "Monitor" am Donnerstag mit Verweis auf bislang unveröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamtes berichtete, stieg die Zahl der von Armut gefährdeten Menschen im Jahr 2017 auf 3,2 Millionen an. Das war im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von etwa 215.000. Aktuellere Zahlen aus den Jahren 2018 und 2019 liegen bislang nicht vor.
Als armutsgefährdet gilt, wer als Alleinstehender über ein Einkommen von maximal 13.628 Euro im Jahr verfügt. Während 2010 noch 14 Prozent der Rentner und Pensionäre durch Armut gefährdet waren, stieg ihr Anteil im Jahr 2017 auf 18,7 Prozent, wie es hieß.
Diese Entwicklung wird sich nach den Worten von Wirtschaftsexperten in den kommenden Jahren noch verschärfen. "Altersarmut wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren noch mal sehr, sehr deutlich zunehmen, weil wir immer mehr Menschen haben, die zu geringen Löhnen arbeiten oder in Teilzeit oder unterbrochene Erwerbsbiografien haben", sagte der Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, dem Fernsehmagazin. Um der Altersarmut zu entgehen, sei bei einer Vollzeitbeschäftigung zumindest ein Stundenlohn von zwölf Euro erforderlich, erklärte das Institut. Seit 1. Januar dieses Jahres liegt der Mindestlohn in Deutschland bei 9,35 Euro.