Berlin (epd). Die Bundesregierung erkennt den venezolanischen Oppositionspolitiker Juan Guaidó auch nach dessen verhinderter Wiederwahl weiter als legitimen Parlamentspräsidenten an. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes kritisierte am Montag in Berlin, die Regierung von Präsident Nicolás Maduro habe versucht, die Wahl in der Nationalversammlung zu manipulieren und die Demokratie weiter auszuhöhlen.
Sicherheitskräfte hatten am Sonntag die Wiederwahl Guaidós in der Nationalversammlung verhindert. Sie versperrten ihm und weiteren Oppositionsabgeordneten den Zutritt. Die Oppositionsabgeordneten versammelten sich danach im Gebäude der regierungskritischen Zeitung "El Nacional" und wählten Guaidó in einer improvisierten Sitzung zum Parlamentspräsidenten.
Zugleich verkündete der Abgeordnete Luis Parra, neuer Präsident des Parlaments zu sein. Er sei mit den Stimmen der Regierungspartei PSUV (Sozialistische Einheitspartei) gewählt worden.
Seit Monaten tobt in dem von einer schweren Wirtschaftskrise gezeichneten Land ein politischer Machtkampf zwischen Anhängern von Maduro und der Opposition. Vor knapp einem Jahr hatte sich Parlamentspräsident Guaidó zum Interimspräsidenten ausgerufen. Er wird inzwischen von mehr als 50 Staaten als Staatschef anerkannt, darunter Deutschland.
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