Washington/Monsey (epd). In den USA wächst nach einer Messerattacke während einer Chanukka-Feier die Angst vor anhaltend antisemitischer Gewalt. Fünf jüdische Gläubige waren am Samstagabend in dem Ort Monsey im Bundesstaat New York verwundet worden. Man erlebe im Raum New York gegenwärtig eine "regelrechte Epidemie antisemitischer Angriffe", sagte der Vorstand des American Jewish Committees, David Harris, am Sonntag (Ortszeit). In New York und Umgebung sei in der Woche vor dem Blutbad jeden Tag mindestens ein antisemitischer Angriff verübt worden.
Am Sonntag wurde der Verdächtige Grafton Thomas einer Haftrichterin vorgeführt. Der 38-jährige Afro-Amerikaner sei laut Polizei noch in der Tatnacht mit Hilfe eines automatischen Autokennzeichenlesesystems ermittelt und in New York festgenommen worden, berichtete der Sender CNN. Bei der Anhörung vor der Haftrichterin habe Thomas auf unschuldig plädiert und keine weiteren Angaben gemacht. Er kam in Untersuchungshaft.
Zu einem Motiv wurde zunächst nichts bekannt. Beim Anschlag hatte der Täter auf zu der Chanukka-Feier versammelte Menschen eingestochen. Der Angreifer sei dann geflohen und habe versucht, in eine benachbarte Synagoge einzudringen, was ihm aber nicht gelungen sei, hieß es in Medienberichten.