Berlin (epd). Zur Reduzierung des Verpackungsmülls und des Anlieferverkehrs durch Paketdienste regt der Berliner Konsumforscher Wolfgang König mehr Vorschriften für den Handel an. "Wenn die Bundesregierung hier wirklich etwas Grundlegendes machen wollte, dann müsste sie den Internethandel einschränken, zum Beispiel in dem die Verbraucher verpflichtet werden, die Retouren selbst über das Porto zu bezahlen", sagte der emeritierte Professor für Technikgeschichte an der Technischen Universität Berlin am Samstag im RBB-Inforadio.
Es gebe "wahnsinnig viele Möglichkeiten", um aus der Wegwerfgesellschaft herauszukommen, betonte König. Dabei müssten aber die einzelnen Wegwerf-Phänomene getrennt betrachtet werden. Beim Internethandel etwa wäre es möglich, eine Auslieferung durch Lastenfahrräder vorzuschreiben. Dann würden die Innenstädte nicht mehr durch Lieferfahrzeuge verstopft und die Schadstoffemissionen würden reduziert.
Um das Konsumverhalten zu ändern, würden Vorschriften und Gesetze helfen, die das Verhalten steuern, unterstrich König. Als Beispiel verwies er auf die inzwischen kostenpflichtigen Plastiktüten im Handel. Seitdem es eine geringe Gebühr für die Tüten gebe, sei ihr Verbrauch stark zurückgegangen. Ähnliches könne mit einem Verbot der Vernichtung neuwertiger Ware bei Retouren erreicht werden.