Frankfurt a.M. (epd). Die Gründerin und Geschäftsführerin Fränzi Kühne glaubt nicht an Gott, aber an eine große Kraft, "die dem Ganzen einen Sinn gibt". "Ich glaube, das Universum trägt Aufgaben an uns heran, an denen wir wachsen können, auch wenn wir erst einmal den tieferen Sinn nicht verstehen", sagte Kühne dem evangelischen Magazin "chrismon" (Januar-Ausgabe).
Nach dem Tod ihres Vaters sei sie lange Zeit auf der Suche gewesen nach jemanden, der die Lücke fülle, erklärte Kühne. Bis sie schließlich feststellte: "Das kommt aus mir heraus, ich brauche niemanden. Und darin liegt vielleicht ein tieferer Sinn."
Schuldgefühle kennt Kühne nach eigenen Angaben nicht. Sie könne sie sich auch gar nicht leisten. "Wenn ich merke, dass ich einen Menschen verletzt habe, entschuldige ich mich", sagte die 1983 geborene Gründerin. "Ich will im Reinen sein mit den wichtigen Menschen um mich herum, dem inneren Kreis: meiner Familie, meinen engsten Freunden." Andere Menschen könne sie ziemlich gut ausblenden, sagte sie weiter.
Fränzi Kühne gründete 2008 mit zwei Freunden Deutschlands erste Social-Media-Agentur "Torben, Lucie und die gelbe Gefahr" (TLGG). Die Agentur hat mittlerweile rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und berät Unternehmen, darunter Lufthansa, die Deutsche Bahn und Spotify. Vor kurzem gab Kühne bekannt, dass sie die Firma verlassen wird.