Wohnungslosenhilfe fordert Unterkünfte nur für Frauen

Wohnungslosenhilfe fordert Unterkünfte nur für Frauen

Düsseldorf (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) hat die prekäre Lage von Frauen in gemischten Notunterkünften kritisiert. "Die Frauen sind dort völlig ungeschützt", sagte die Geschäftsführerin des Verbandes, Werena Rosenke, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). Es sei eine gefährliche Situation für Frauen, dass es immer noch Gemeinschaftsunterkünfte und sogar sanitäre Anlagen gebe, die nicht nach Geschlechtern getrennt seien. Dort ließen sich auch Waschräume nicht abschließen.

Außerhalb von Unterkünften lebten Frauen oft in Wohngemeinschaften, um nicht auf der Straße zu landen. "Dafür erwarten Männer in der Regel Sex", sagte Rosenke. Sie sprach sich für die Einrichtung von Hilfeeinrichtungen und Unterkünften aus, die ausschließlich Frauen vorbehalten sind. Dazu zählten etwa Frauencafés und von Frauen geführte niedrigschwellige Beratungsstellen. Frauen seien oft schon vor dem Verlust ihres Zuhauses Opfer von Gewalt geworden und hätten Hemmungen, sich Hilfe zu holen, wenn sie dort wieder auf Männer träfen, erklärte Rosenke.

Der Frauenanteil unter den Wohnungslosen beträgt nach Schätzungen der BAGW 27 Prozent. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland demnach um 4,2 Prozent auf 678.000. Etwa 70 Prozent sind alleinstehend.