Osnabrück (epd). Im vergangenen Jahr haben einem Bericht zufolge 7,1 Millionen Beschäftigte an Sonn- und Feiertagen gearbeitet. Das waren 18,8 Prozent aller Angestellten und damit fast jeder Fünfte, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) unter Berufung auf die Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann (Linke) berichtete. Der Großteil der Betroffenen, 4,7 Millionen Menschen, habe sogar ständig oder regelmäßig sonn- beziehungsweise feiertags gearbeitet.
Im Jahr 1995, bis zu dem die Statistik zurückreiche, habe der Anteil der Sonn- und Feiertags-Beschäftigten etwas niedriger bei 18,2 Prozent gelegen, hieß es weiter. 2011 waren den Angaben zufolge 26 Prozent und damit mehr als jeder Vierte betroffen. Seitdem sei die Quote wieder leicht zurückgegangen.
Zimmermann erklärte, im Grundgesetz sei eindeutig festgelegt, dass Sonn- und Feiertage als Tage der Arbeitsruhe zu schützen sind. "Die Bundesregierung muss ihre Möglichkeiten nutzen, die zahlreichen Ausnahmeregelungen nach dem Arbeitszeitgesetz einzuschränken", sagte sie. Natürlich müsse etwa in Krankenhäusern, Gaststätten und Kultureinrichtungen sonn- und feiertags gearbeitet werden. Eingeschränkt werden könnten aber zum Beispiel die Sonntags-Öffnungszeiten im Einzelhandel, die enorm liberalisiert worden seien. "Die Öffnungszeiten müssen wieder auf ein vernünftiges Maß zurückgeführt werden", sagte die Linken-Abgeordnete. Sie betonte zudem, dass längst nicht alle Sonn- und Feiertags-Beschäftigten Zuschläge erhielten.
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