Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht am kommenden Dienstag die Bahnhofsmission am Berliner Hauptbahnhof. Gemeinsam mit seiner Frau Elke Büdenbender wolle er mit Gästen und Mitarbeitern der Bahnhofsmission ins Gespräch kommen, kündigte der Dachverband Konferenz für Kirchliche Bahnhofsmission (KKBM) am Freitag in Berlin an. Anlass des Besuches ist das 125-jährige Bestehen der Hilfeeinrichtungen.
Besuche von sozialen Einrichtungen in der Vorweihnachtszeit gehören zur Tradition der Bundespräsidenten. 2018 besuchte Steinmeier eine Wärmestube für Obdachlose in der Berliner Heilig-Kreuz-Kirche. Auch mit dem Kältebus der Berliner Stadtmission war der frühere Außenminister schon unterwegs. Steinmeier hat zudem zum Thema Obdachlosigkeit promoviert.
Die erste Bahnhofsmission Deutschlands wurde 1894 von Pastor Johannes Burckhardt am damaligen schlesischen Bahnhof, dem heutigen Ostbahnhof, gegründet. Berlinerinnen aus katholischen, evangelischen und jüdischen Gemeinden wollten so Frauen aus ländlichen Gebieten, die auf Arbeitssuche nach Berlin kamen, Hilfe anbieten und sie vor Arbeits- und sexueller Ausbeutung beschützen. Weil derzeit am Berliner Ostbahnhof gebaut wird, besucht der Bundespräsident die Bahnhofsmission am Hauptbahnhof.
Heute gibt es den Angaben zufolge bundesweit 104 Bahnhofsmissionen. Mehr als die Hälfte der jährlich etwa zwei Millionen Gäste seien in sozialen Schwierigkeiten wie Obdachlosigkeit, Armut, Einsamkeit oder Alkoholabhängigkeit. Darüber hinaus leisteten die Bahnhofsmissionen jährlich etwa 350.000 Reisehilfen.