Bonn (epd). Der Alpinismus aus Frankreich, Italien und der Schweiz, das mittelalterliche Fest "Stadtumgang" in Brüssel und die musikalische Tradition des Morna von den Kapverdischen Inseln sind nun Immaterielles Kulturerbe der Menschheit. Insgesamt nahm der Zwischenstaatliche Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe der Unesco 14 Formen von überliefertem Wissen und Können in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf, wie die Deutsche Unesco-Kommission am Donnerstag in Bonn mitteilte. Zudem erkannte der Ausschuss den Frühlingsritus Jurauski Karahod aus Weißrussland als dringend erhaltungsbedürftig an.
Der Unesco-Ausschuss berät derzeit über die Aufnahme von lebendigen Traditionen, Bräuchen und Handwerkstechniken in die internationalen Listen des Immateriellen Kulturerbes. Das Gremium tagt noch bis Sonntag in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá.
Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UN-Kultur- und Bildungsorganisation Unesco den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Bis heute sind 178 Staaten dem Unesco-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten.
Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 Vertragsstaaten der Konvention zusammen. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die Unesco-Listen. Bisher sind 443 Formen des Immateriellen Kulturerbes auf der internationalen Repräsentativen Liste und 64 Elemente auf der Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes eingetragen.