Wiesbaden (epd). In 85 Prozent aller bundesdeutschen Haushalte, in denen Senioren leben, hatten die Bewohner im vergangenen Jahr keinen stufenlosen Zugang zu ihrer Wohnung. Von allen Wohnungen in Deutschland, unabhängig vom Alter der Bewohnerinnen und Bewohner, erfüllte im Durchschnitt nur jede zehnte sämtliche Kriterien der Barrierefreiheit, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Haupthindernisse waren fehlende Stufen oder Schwellen sowie zu schmale Türen und Flure.
Wie die Statistiker weiter erklärten, gab es je nach Baujahr der Gebäude große Unterschiede. In neueren Häusern von Baujahr 2011 an besaßen 44 Prozent der Wohnungen sowohl stufenlose Zugänge als auch ausreichend breite Türen und Flure. In bis 1948 errichteten Bauten lag der Anteil der Wohnungen mit barrierearmem Zugang 2018 dagegen nur bei fünf Prozent.
Mit Blick auf die Bewegungsfreiheit innerhalb der Wohnungen zeigten sich den Angaben nach noch immer viele Hindernisse. Nur ein Prozent der Wohnungen erfüllten alle Merkmale eines barrierearmen Wohnens, das heißt, sie boten genügend Raum in Küche und Bad, besaßen breite Wohnungs- und Raumtüren sowie Flure, einen ebenerdigen Einstieg zur Dusche und hatten keine Stufen und Schwellen, die die Bewegungsfreiheit einschränken.
Auch hier waren die Unterschiede zwischen Alt- und Neubauten groß: Lediglich ein Prozent der Wohnungen in Gebäuden mit Baujahren bis 1948 war 2018 komplett barrierereduziert. Bei den Baujahren ab 2011 lag der Anteil bei 18 Prozent.