Weimar (epd). Der im September zufällig entdeckte "Uhrdaer Lindenschatz" ist am Freitag in Weimar erstmals öffentlich gezeigt worden. Er besteht aus über 200 papierdünnen Silbermünzen in einem Tonkrug, sagte Thomas Grasselt vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie bei der Präsentation. Die Münzen seien wahrscheinlich bis 1430 in verschiedenen Orten der Region geprägt worden.
Die im Durchmesser bis zu 21 Millimeter großen Münzen wurden im September von einer Jägerin im Döbritscher Pfarrwald im Weimarer Land entdeckt. Bei Grabungsarbeiten für einen Zaun, mit dem die etwa 250 Jahre alten sogenannten Uhrdaer Linden eingefriedet werden sollten, stieß sie mit ihrem Spaten auf ein mit Münzen gefülltes Gefäß. Es konnte von Experten des Landesamtes wenige Tage später geborgen werden.
Nach der Untersuchung der ersten Münzen konnten die "Hohlpfennige" den historischen Münzstätten Jena, Gotha, Saalfeld und Naumburg sowie wahrscheinlich Schleusingen zugeordnet werden, erklärte Grasselt. Die grünlich verfärbten Geldstücke hätten heute ein Silbergehalt von 50 bis 90 Prozent. Da beigemengte Buntmetalle wie Kupfer inzwischen erodiert seien, dürfte der Silbergehalt zur Prägezeit niedriger gelegen haben, erläuterte er.
Die Bearbeitung des Schatzes werde wohl ein Jahr dauern, sagte der Denkmalpfleger. Röntgenaufnahmen des Kruges zeigten auch größere Münzen, wahrscheinlich Groschen. Gut erhaltene Hohlpfennige brächten ihrem Verkäufer heute 40 bis 130 Euro pro Stück ein. Als der jetzt gefundene Schatz vergraben wurde, dürfte er den Gegenwert von zwei Schweinen entsprochen haben, so Grasselt.