Auschwitz-Komitee fordert Solidarität

Geschändete Gräber auf einem jüdischen Friedhof im Elsass.
© Jean-Francois Badias/AP/dpa
Auf 107 Grabstätten des jüdischen Friedhofs Westhoffen im Elsass wurden Hakenkreuze geschmiert.
Auschwitz-Komitee fordert Solidarität
Nach der Schändung jüdischer Friedhöfe im Elsass fordert das Internationale Auschwitz-Komitee ein Signal der europäischen Staatsoberhäupter.

"Die Aggressivität und der Hass, der solchen Aktionen und Tätern innewohnt, empfinden die Überlebenden des Holocausts als unmittelbare Bedrohung allen jüdischen Lebens in Europa über alle Grenzen hinweg", erklärte Vizepräsident Christoph Heubner am Mittwoch.

Gerade deswegen müssten europäische Staatsoberhäupter beim Gedenken der 75-jährigen Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 2020 Präsenz zeigen, "als Zeichen der Solidarität und der Ermutigung, dass für die Überlebenden des Holocausts und ihren Nachkommen auch nach Auschwitz ein Leben in Europa möglich ist".

Am Dienstagabend hatte die Präfektur Bas-Rhin in Straßburg mitgeteilt, dass auf zwei jüdischen Friedhöfen im Elsass antisemitische Inschriften entdeckt wurden. In der Gemeinde Westhoffen in der Nähe von Straßburg seien 107 Gräber geschändet worden. Auch auf dem Friedhof in der Gemeinde Schaffhouse-sur-Zorn wurden antisemitische Schmiererein entdeckt. Im Elsass sorgten bereits Anfang des Jahres antisemitische Vorfälle für Empörung.