Berlin (epd). Die Zahl der Spender in Deutschland sinkt kontinuierlich. Zugleich spenden diese laut Deutschem Spendenrat immer mehr Geld. Ingesamt haben die Deutschen von Januar bis September 2019 knapp 3,3 Milliarden Euro gespendet. Das sei das drittbeste Ergebnis seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005, wie der Deutsche Spendenrat am Montag in Berlin mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Spender um 800.000 auf etwa 15,7 Millionen. Im Vorjahr wurden noch 16,5 Millionen Spender registriert, 2005 waren es knapp 30 Millionen.
Für das Gesamtjahr 2019 sei zu erwarten, dass das Spendenvolumen wieder bei deutlich über fünf Milliarden Euro und bei leichten Verlusten in etwa gleich hoch wie im vergangen Jahr liegen werde, hieß es. Seit 2005 untersucht das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag des Spendenrats jährlich das Spendenverhalten der Deutschen. Für die Studie "Bilanz des Helfens" werden 10.000 Menschen befragt.
In diesem Jahr lag in den ersten neun Monaten die durchschnittliche Spende pro Spendenakt wie im Vorjahr bei rund 35 Euro (2005: 31 Euro). Damit liege dieser Wert erneut auf dem Rekordniveau des Ausnahmejahres 2015, sagte Spendenrat-Geschäftsführer Max Mälzer. Im Durchschnitt spendeten die Deutschen knapp sechsmal im Jahr, der höchste Wert seit 2005 (dreimal). Beide Faktoren sorgten maßgeblich dafür, dass trotz rückläufiger Spenderzahl die Entwicklung des Gesamtspendenvolumens stabil bleibt, sagte Mälzer.
Am spendenfreudigsten ist die Generation 70 plus. Allein 5,2 Millionen Menschen aus dieser Altergruppe spendeten zwischen Januar und September insgesamt 1,332 Milliarden Euro. Pro Spender waren das durchschnittlich 255 Euro. Höher lag nur der durchschnittliche Spendenwert in der Altersgruppe 40 bis 49 Jahre mit 263 Euro pro Spender.
Etwa drei Viertel der Spenden gehen laut Spendenrat trotz eines leichten Minus in die humanitäre Hilfe (75,3 Prozent). Während dieses Geld maßgeblich in Not- und Katastrophenhilfe fließt, müsse die langfristige Entwicklungshilfe Spendenrückgänge hinnehmen.