Oaxaca (epd). Amnesty International fordert von der nicaraguanischen Regierung die sofortige Freilassung von 13 Menschen, die Angehörige von politischen Gefangenen unterstützt haben. "Es ist unfassbar, dass ein humanitärer Akt mit Repression beantwortet wird", erklärte die Lateinamerika-Sprecherin der Menschenrechtsorganisation Erika Guevara Rosas am Freitag. Die Unterstützer wurden nach Angaben des oppositionellen Bündnisses UNAB am Donnerstag festgenommen.
Die Polizei habe zugegriffen, als sie versucht hätten, Lebensmittel in eine Kirche in der Stadt Masaya zu bringen, in der sich elf Frauen mit einem Hungerstreik für die Freilassung der Häftlinge einsetzen, teilte das Bündnis mit. Der Hungerstreik ist Teil einer Kampagne "Weihnachten ohne politische Gefangene". Nach Angaben der Opposition befinden sich in Nicaragua noch immer 139 Menschen in Haft, weil sie sich im vergangenen Jahr an Protesten gegen die Regierung des Präsidenten Daniel Ortega beteiligt haben.
Nach Angaben der Interamerikanischen Menschenrechtskommission sind bei Auseinandersetzungen zwischen Polizisten, Paramilitärs und Demonstranten 325 Menschen ums Leben gekommen. Zehntausende sind ins Exil geflüchtet.