Offenbach (epd). Einer der drei Männer, die unter Terrorverdacht in Offenbach festgenommen wurden, muss in Untersuchungshaft. Die beiden anderen Verdächtigen seien dem Ermittlungsrichter nicht vorgeführt worden, sagte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen am Mittwoch in Frankfurt am Main dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie seien auf freiem Fuß. Weitere Ergebnisse der Ermittlungen gab die Staatsanwaltschaft nicht bekannt. Der Hauptverdächtige in U-Haft ist ein 24-jähriger Deutscher mazedonischer Abstammung.
Die Polizei hatte die drei mutmaßlichen Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) am Dienstag festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt wirft ihnen vor, einen islamistisch motivierten Anschlag mit Sprengstoff oder Schusswaffen im Rhein-Main-Gebiet vorbereitet zu haben. Der Hauptbeschuldigte sei dringend verdächtig, sich bereits Grundbestandteile zur Herstellung von Sprengstoff beschafft und im Internet nach Schusswaffen gesucht zu haben, "um so viele Menschen wie möglich zu töten", sagte Oberstaatsanwältin Niesen.
Neben dem Hauptverdächtigen wurden zwei türkische Staatsangehörige, 21 und 22 Jahre alt, vorübergehend festgenommen. Bei der Durchsuchung von drei Wohnungen seien neben schriftlichen Unterlagen und elektronischen Datenträgern "verschiedene sprengstoffrelevante Substanzen und Gerätschaften" sichergestellt worden. 170 Beamte und Spezialkräfte seien im Einsatz gewesen. Die drei Beschuldigten hätten sich bereits in der Vergangenheit Zeugen gegenüber als Anhänger des IS zu erkennen gegeben, hieß es.