AWO-Studie: Armut vererbt sich in den meisten Fällen nicht

AWO-Studie: Armut vererbt sich in den meisten Fällen nicht

Berlin (epd). Jedes dritte Kind, das in einer einkommensarmen Familie aufwächst, lebt auch 20 Jahre später als junger Erwachsener noch in materieller Armut. Die AWO stellte am Mittwoch in Berlin eine Langzeitstudie vor, wonach es aber auch zwei Dritteln der jungen Menschen gelingt, die Armut hinter sich zu lassen.

Die Chance komme allerdings für jeden zweiten Jugendlichen erst mit dem Verlassen des Elternhauses. Eine wichtige Rolle spielt der Studie zufolge, ob die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wird und ob es externe Hilfen außerhalb der Familie gibt.

Kinder, die nicht in einer armutsgefährdeten Familie groß werden, kommen hingegen auch später kaum mit Armut in Berührung. Knapp 70 Prozent hatten der Untersuchung zufolge zu keinem Zeitpunkt materielle Not erlebt.

Die Langzeitstudie im Auftrag der AWO wurde vom Frankfurter Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik durchgeführt. Sie verfolgt seit 20 Jahren die Lebensläufe von mehreren hundert Kindern, die Kindertagesstätten der AWO besucht haben. Sie sind inzwischen 25 bis 26 Jahre alt. Sie und ihre Eltern wurden in regelmäßigen Abständen befragt.