Berlin (epd). Die Bundesregierung will einem Zeitungsbericht zufolge die Deutsch-Pflicht für ausländische "Religionsbedienstete" auf den Weg bringen. Wie das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) am Mittwoch unter Berufung auf eine Vorlage für das Kabinett am selben Tag berichtet, planen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) eine Änderung der Beschäftigungs- und Aufenthaltsverordnung. Demnach soll Geistlichen mit einfachen oder - in Härtefällen - keinen Deutschkenntnissen die Einreise ermöglicht werden. Innerhalb von weniger als einem Jahr müssten dem Bericht zufolge aber Sprachkenntnisse nachgewiesen werden.
Das Innenministerium hatte im März entsprechende Pläne mitgeteilt. Begründet wurden die Pläne integrationspolitisch, zielen also vor allem auf muslimische Geistliche. Viele Imame in deutschen Moscheegemeinden stammen aus dem Ausland. Die Beschäftigungsverordnung sieht für ein Visum "vorwiegend aus karitativen oder religiösen Gründen" bislang keine Bedingungen vor.
"Aus religiösen Gründen Beschäftigte übernehmen in ihren Gemeinden oft eine prägende Rolle", heißt es laut RND in dem Entwurf, der dem Kabinett vorliegt. Sie hätten "kraft Amtes eine Vorbild- und Beraterfunktion", die für ein friedliches Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen sowie für erfolgreiche Integration neu Zugewanderter in Deutschland wichtig sei.