Dortmund (epd). Mit einer Ordnungsverfügung hat die Stadt Dortmund den Betreiber des bei Neonazis beliebten Thor-Steinar-Ladens aufgefordert, das Geschäft zu schließen. Wie Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) am Dienstag mitteilte, will die Stadt mit bauordnungsrechtlichen Gründen gegen das Bekleidungsgeschäft vorgehen. Das Lokal sei nicht für den Betrieb eines Bekleidungsgeschäftes zugelassen.
Die Stadt hat nach eigenen Angaben eine Frist zu Beginn der kommenden Woche gesetzt. Sollte der Mieter des Ladenlokals der Aufforderung nicht nachkommen, droht ihm ein Zwangsgeld von 5.000 Euro, erläuterte ein Sprecher der Stadt. Vor dem Laden hatten sich in den vergangenen Wochen Neonazis postiert. Sierau hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass der Laden bis zum Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November geschlossen werden solle. Am Dienstag räumte er ein, dass dieses Datum aus juristischen Gründen nicht eingehalten werden könne.
Der Sprecher verdeutlichte, dass die Stadt nicht nur aus baurechtlichen Gründen gegen den Ladenbetrieb vorgehe, sondern auch vom Grundsatz her ein solches Geschäft nicht in der Stadt haben wolle. "Wir wollen keinen Antisemitismus und wollen auch nicht, dass er hier verbreitet wird". Der Thor-Steinar-Laden hatte im August eröffnet. Seit Wochen versammeln sich jeden Montag Dutzende von Menschen, die gegen das Geschäfts protestieren und seine Schließung fordern.