Berlin (epd). Die Grundinstandsetzung des Stammhauses der Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden ist weitgehend abgeschlossen. Die feierliche Schlüsselübergabe mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) ist für den 4. November geplant, wie die Staatsbibliothek am Mittwoch in Berlin mitteilte.
Baubeginn des in mehreren Schritten erfolgten Projektes war 2005. Die Baukosten liegen laut Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung bei rund 470 Millionen Euro. Die Bauarbeiten liefen bis auf wenige Ausnahmen immer bei laufendem Bibliotheksbetrieb.
Zum Abschluss der Bauarbeiten schließt das Gebäude ab 1. November. Die Eröffnung des rundumsanierten Hauses ist dann für Frühjahr 2020 geplant. In dieser Zeit sollen Umzüge, Rückbauten und die Wiedereinrichtung von Flächen wie etwa Magazine und Lesesäle erfolgen. Unter anderem soll der provisorische Eingang an der Rückseite des Gebäudes zurückgebaut werden.
Das Gebäude der Staatsbibliothek Unter den Linden ist das Stammhaus der nach eigenen Angaben größten wissenschaftlichen Universalbibliothek im deutschsprachigen Raum. Der 1903 bis 1914 nach Plänen des kaiserlichen Hofbaumeisters Ernst von Ihne errichtete Komplex ist einer der letzten wilhelminischen Repräsentationsbauten. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Die Kriegsschäden waren vor 1999 nur unzureichend und oft zusammenhanglos beseitigt worden, wie es hieß.
Die Staatsbibliothek wurde 1661 gegründet, gehört zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz und ist Bund-Länder-finanziert. Als Folge der deutschen Teilung gibt es einen zweiten Standort an der Potsdamer Straße im Westteil Berlins.