Maputo (epd). In Mosambik fordert die größte Oppositionspartei Renamo die Annullierung der Wahlen. Das Ausmaß des Betrugs bei den Wahlen vom vergangenen Dienstag sei so groß, dass es nicht hingenommen werden könne, sagte Renamo-Generalsekretär André Magibire am Samstag. Die Gewalt gegen Delegierte seiner Partei sei zudem ein Verstoß gegen den im August geschlossenen Friedensvertrag.
Über die Konsequenzen werde die Politische Kommission der Renamo in Kürze ebenso entscheiden wie über die Zukunft des Vorsitzenden Ossufo Momade. Nach Informationen lokaler Medien hat er die Provinz-, Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Mosambik dramatisch verloren. Demnach kommen nach den bislang vorliegenden Ergebnissen die regierende Befreiungsfront Frelimo auf 71 Prozent der Stimmen, Momade und die Renamo nur auf 21 Prozent. Die Frelimo werde demnach in neun von zehn Provinzen die Gouverneure stellen, und selbst in der Renamo-Hochburg Zambezia steht ihr Sieg noch in Frage.
Endgültige Ergebnisse sollen bis Monatsende vorliegen, doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Friedensprozess der einstigen Bürgerkriegsgegner Frelimo und Renamo gefährdet ist. Von den 30 Millionen Mosambikanern waren rund 13 Millionen zur Wahl registriert worden. Die Wahlbeteiligung lag nach bisherigen Schätzungen bei mehr als 50 Prozent und damit etwas höher als bei vorherigen Wahlen.
Die EU-Wahlbeobachterdelegation in Mosambik hatte den Wahlprozess scharf kritisiert. Die Wahlkampfzeit sei geprägt gewesen von Gewalt, der Verletzung fundamentaler Rechte und von Zweifeln an der Qualität des Wählerregisters.