Berlin (epd). Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, hat sich besorgt über die Zustimmung von Gewerkschaftsmitgliedern zur AfD geäußert. "Dass leicht überproportional viele Gewerkschaftsmitglieder AfD wählen besorgt mich natürlich", sagte Hoffmann den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Samstag). Das Erstarken des Rechtsradikalismus sei eine echte Herausforderung für die Gewerkschaften. Die übergroße Mehrheit der Arbeitnehmer traue der AfD jedoch "gar nichts zu", unterstrich der DGB-Vorsitzende.
Einer Auswertung des DGB zufolge haben bei den jüngsten Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen viele Gewerkschaftsmitglieder die AfD gewählt. In Sachsen gab demnach ein Drittel der männlichen Gewerkschaftsmitglieder ihre Stimme der AfD, in Brandenburg war es mehr als ein Viertel.
Nach Ansicht Hoffmanns sind für die Popularität der AfD unter anderem fehlende Tarifverträge verantwortlich: "Dort, wo Menschen Sicherheit verspüren, ist die Zustimmung zu Rechtsnationalisten deutlich geringer." Das sei in Betrieben der Fall, für die Tarifverträge gelten und in denen es Betriebs- oder Personalräte gibt. "Soziale Sicherheit macht weniger anfällig für rechtes Gedankengut", unterstrich der DGB-Vorsitzende.