Frankfurt a.M. (epd). Die Crew der "Ocean Viking" hat am Freitag 104 Menschen im Mittelmeer aus einem Schlauchboot gerettet. Die Flüchtlinge seien 50 Seemeilen vor der libyschen Küste in Seenot geraten, teilten SOS Méditerranée und "Ärzte ohne Grenzen" per Twitter mit. Die beiden Hilfsorganisationen betreiben das Rettungsschiff. Unter den Geretteten sind demnach zehn Frauen und zwei Babys. 40 Flüchtlinge sind minderjährig.
Die "Ocean Viking" war erst am Donnerstag wieder ins zentrale Mittelmeer zurückgekehrt. Am Mittwoch hatte das Schiff 176 Flüchtlinge in der italienischen Stadt Taranto an Land gebracht, die die Crew am Wochenende zuvor aus Seenot gerettet hatte.
Auch das Schiff "Alan Kurdi" der Rettungsorganisation "Sea-Eye" brach am Freitag nach einer sechswöchigen Zwangspause wegen fehlender Mittel wieder in die libysche Rettungszone auf. Die spanischen Behörden hätten die siebte Mission des Schiffes genehmigt, erklärte die Organisation. Das Schiff lag im Hafen von Castellón in der Region Valencia.
"Sea-Eye"-Sprecher Gordon Isler hoffte auf eine Entspannung im Verhältnis zwischen den privaten Seenotrettern und den italienischen Behörden, nachdem das italienische Innenministerium "Sea-Eye"-Vertreter und andere Hilfsorganisationen zum Gespräch nach Rom eingeladen hatte. Die Einladung sei ein Hoffnungszeichen, "dass sich die Lage normalisiert und man die privaten Rettungsschiffe ihre Arbeit machen lässt". Das Treffen ist für den 25. Oktober geplant.
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