Maputo (epd). Vor den Wahlen in Mosambik am 15. Oktober schlägt der Mord an einem führenden Wahlbeobachter hohe Wellen, in den offenbar Polizisten verwickelt sind. Menschenrechtler und Oppositionelle sprachen am Mittwoch von polizeilichen Todesschwadronen, zogen Parallelen zu früheren Morden und forderten eine umfassende Aufklärung.
Der Wahlbeobachter Anastácio Mutavele war am Montag in Xai-Xai erschossen worden. Er war Direktor eines Forums von Nichtregierungsorganisationen (Fonga) in der südöstlichen Provinz Gaza. Ein Sprecher des Generalkommandos der Polizei bestätigte, dass vier der Tatverdächtigen Mitglieder einer polizeilichen Sondertruppe seien. Zwei von ihnen starben bei einem Unfall mit ihrem Fluchtauto, zwei wurden festgenommen, einer konnte fliehen. Ihre Vorgesetzten wurden suspendiert.
In der Provinz Gaza war der Vorwurf aufgetaucht, dass 300.000 Namen zu viel in den Wählerlisten stehen könnten. Die Region ist eine Hochburg der langjährigen Regierungspartei Frelimo, die bei den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr nur noch 51 Prozent der Stimmen gewann. Am kommenden Dienstag sind in Mosambik 12,7 Millionen registrierte Wählerinnen und Wähler aufgerufen, Präsident, Parlament und Provinzparlamente zu wählen.