Rom (epd). Nach dem Bootsunglück vor der italienischen Insel Lampedusa sind insgesamt 13 weibliche Leichen geborgen worden. Unter den vier Toten, die von überlebenden Angehörigen identifiziert wurden, ist der römischen Tageszeitung "La Repubblica" (online) zufolge die Leiche eines zwölfjährigen Mädchens.
Trotz schlechter Wetterbedingungen wurde die Suche nach 20 Vermissten, darunter vier Kindern, am Dienstag am Unglücksort sechs Seemeilen von Lampedusa entfernt fortgesetzt. Nach der Rekonstruktion der zuständigen Staatsanwaltschaft Agrigent war das Boot von Libyen aus mit Flüchtlingen aus dem südlichen Afrika gestartet, um an der tunesischen Küste 15 Tunesier aufzunehmen, bevor es bei stürmischem Wetter Richtung Lampedusa fuhr.
Die italienische Küstenwache hatte in der Nacht zum Montag gemeinsam mit der Finanzpolizei 22 Überlebende gerettet. Das überfüllte Boot sei aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse und einer plötzlichen Bewegung der Menschen an Bord gekentert, als sich die Rettungsschiffe näherten, hieß es.
Malta erklärte sich inzwischen bereit, 40 von der spanischen Hilfsorganisation Open Arms gerettete Flüchtlinge aufzunehmen. Unter den Flüchtlingen, die in maltesischen Gewässern gerettet worden waren, sind nach Angaben von Open Arms vier Kinder.