Köln (epd). Für das erste Halbjahr 2019 verzeichnet TransFair ein Umsatzplus von 15 Prozent. "Damit liegen wir bereits seit 13 Jahren durchgängig bei zweistelligen Zuwachsraten", sagte der Vorstandsvorsitzende Dieter Overath am Montag im Rahmen der Lebensmittelmesse Anuga in Köln. Der 1992 gegründete gemeinnützige Verein TransFair setzt sich für fairen Handel in den Anbauländern ein und ist die nationale Fairtrade-Organisation für Deutschland.
Die absatzstärksten Produkte seien mit 72.000 Tonnen zum einen Bananen, die damit ein Plus von fast 52 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr erzielten, sagte Overath. Für starken Zuwachs sorgten auch Kakao-Bohnen mit 24.000 Tonnen (plus 92 Prozent) und Fruchtsaft mit acht Millionen Litern (plus drei Prozent). Der TransFair-Klassiker Röstkaffee erreichte mit fast 11.000 Tonnen einen Zuwachs von knapp elf Prozent.
"Der Zuwachs von fast 92 Prozent beim Kakao ist darauf zurückzuführen, dass Rewe, Aldi und Lidl nun Fairtrade-Kakao in ihrem eigenen Sortiment anbieten", sagte Overath. Das stärkste Wachstum werde durch die Einführung von fair gehandelten Eigenmarken bei großen Ketten erreicht, sagte er: "Fairtrade und Discounter passen durchaus zusammen. Denn 90 Prozent der Menschen kaufen halt auch bei Discountern ein." Auch die Zuwachsrate bei Bananen sei darauf zurückzuführen, dass der Discounter Lidl sie im Vorjahr in sein Sortiment aufgenommen habe.
Die Organisation lobte aber auch die Eigeninitiativen von Start-ups wie der Berliner Koakult GmbH, die seit dem Jahr 2014 eine Fairtrade-Kaffee-Alternative anbietet: Die Koawach-Kakaogetränke enthalten das koffeinhaltige Guarana und werden auch darüber hinaus mit ausschließlich fair gehandelten Zutaten hergestellt. "Wir wollten ein innovatives Produkt auf den Markt bringen, das nicht nur geschmacklich überzeugt", sagte Geschäftsführer Daniel Duarte.