Leipzig (epd). Wertvolle Handschriften und weitere Dokumente Leipziger Thomaskantoren aus mehreren Jahrhunderten werden erstmals öffentlich zugänglich: Das Bach-Archiv Leipzig präsentiert eine repräsentative Auswahl der digitalisierten Zeugnisse ab sofort auf der Plattform Google Arts & Culture. Das Bach-Museum Leipzig sei damit das erste Musikermuseum in Deutschland, das sich umfassend auf der Webseite präsentiere, teilte das Archiv am Dienstag in Leipzig mit.
Das Archiv des Thomanerchors sei einer der größten Schätze der europäischen Musikgeschichte, erklärte das Bach-Archiv. Erst im April hatte das Haus nach eigenen Angaben etwa 700 weitere Dokumente aus dem historischen Bestand in seine konservatorische Obhut genommen. Diese würden seither wissenschaftlich ausgewertet und digitalisiert. Bei den Objekten handelt es sich demnach um Lehrmaterial, Quittungsbücher, Musikhandschriften, Erstdrucke oder Aufführungsmaterial. Einzelne Stücke reichten bis ins Jahr 1471 zurück, hieß es.
Der Direktor des Bach-Archivs, Peter Wollny, erklärte, die bereits seit zehn Jahren bestehende Plattform "Bach digital" bestätige "tagtäglich ein weltweites Interesse an den Handschriften Johann Sebastian Bachs". Er freue sich daher sehr, dass die weltweite, kostenfreie Plattform Google Arts & Culture nun auch den Zugang zur Sammlung des Thomanerchors ermögliche.
Das Bach-Archiv Leipzig versteht sich als musikalisches Kompetenzzentrum an der einstigen Hauptwirkungsstätte des berühmten Barockkomponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750), der von 1723 an als Thomaskantor in Leipzig wirkte.