Rom (epd). Die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Ragusa hat Ermittlungen gegen den Kapitän des deutschen Rettungsschiffs "Eleonore", Claus-Peter Reisch, aufgenommen. Nachdem er am Vortag mit mehr als 100 Migranten an Bord in der sizilianischen Hafenstadt Pozzallo angelegt hatte, stehe er im Verdacht der Begünstigung illegaler Einwanderung, berichtete der italienische Fernsehsender TGCOM24 am Dienstagabend auf seiner Internetseite.
Der Kapitän der "Eleonore" hatte nach einem Unwetter den Notstand an Bord ausgerufen. Das Schiff der Organisation Mission Lifeline wurde unmittelbar nach seiner Ankunft in Pozzallo von den italienischen Behörden beschlagnahmt. Die Flüchtlinge hatten seit ihrer Rettung eine Woche zuvor auf engstem Raum auf dem Schiff ausgeharrt. Innenminister Matteo Salvini hatte der Crew die Einfahrt in italienische Gewässer verboten. Deutschland, Luxemburg, Irland, Portugal und Frankreich erklärten sich bereit, die Flüchtlinge aufzunehmen.