Valletta/Dresden (epd). Die Dresdner Hilfsorganisation "Mission Lifeline" dringt auf eine zügige und humane Lösung für die 101 Flüchtlinge an Bord ihres Rettungsschiffs "Eleonore" im Mittelmeer. Man sei mit der Bundesregierung in Kontakt, twitterte die Organisation am Mittwoch. An Malta ging der Appell, schnelle diplomatische Aktivitäten zur Aufnahme der Flüchtlinge zu starten. Ein längeres Ausharren auf See sei nicht möglich.
Die Behörden von Malta erlaubten unterdessen eine Hilfslieferung für die Flüchtlinge und zehn Crewmitglieder auf der "Eleonore", die vor der Zwölf-Meilen-Zone der Insel liegt. Mitarbeiter packten in der Hauptstadt Valletta Trinkwasser, Nahrung und Desinfektionsmittel auf ein Versorgungsschiff. Am Dienstag hatte Malta das Auslaufen eines kommerziellen Versorgungsschiffes noch untersagt.
Malta hat dem Schiffskapitän Claus-Peter Reisch verboten, in seine Hoheitsgewässer einzufahren oder gar am Hafen anzulegen. Für die Flüchtlinge sei die unklare Situation und die Enge auf dem Schiff psychisch sehr belastend, sagte Lifeline-Sprecher Axel Steier dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es bestehe die Gefahr, "dass die Leute austicken". Auch werde befürchtet, dass sich Krankheiten ausbreiten.
Die 101 Flüchtlinge waren am Montag vor der libyschen Küste gerettet worden. Unter ihnen sind laut Lifeline 30 Minderjährige, vier davon Kinder unter zehn Jahren. Zuvor hatte bereits Italien der unter deutscher Flagge fahrenden "Eleonore" die Einfahrt in seine Gewässer verboten.
epd nam/et kfr