Wiesbaden (epd). Bei den anstehenden Landtagswahlen wird die stimmberechtigte Bevölkerung nach einer Berechnung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden so alt sein wie noch nie zuvor. Demnach hat Sachsen-Anhalt mit 56,2 Jahren die älteste Wahlbevölkerung in Deutschland, wie aus einer am Mittwoch verbreiteten Mitteilung hervorgeht. Thüringen kommt auf ein Medianalter von 55,8 Jahren, Mecklenburg-Vorpommern auf 55,7 Jahre.
Der Median gibt den Wert an, bei dem die Hälfte der Wahlberechtigten älter, die andere Hälfte jünger ist. Die jüngste Wählerschaft lebt den Angaben nach in den Stadtstaaten Hamburg (49,3 Jahre) und Berlin (51,2 Jahre). In den Flächenländern sind es Bayern (52,4 Jahre) und Baden-Württemberg (52,5 Jahre).
Wie das Institut weiter mitteilte, hat sich das Medianalter der Wahlbevölkerung in den vergangenen Jahren auf 53,3 Jahre erhöht. Ursache dafür sei die allgemeine Alterung der Bevölkerung. Die regionalen Unterschiede seien jedoch in erster Linie Folge von Binnenwanderungen, die vor allem von Ost nach West und vom Land in die Ballungsräume gerichtet waren. "Speziell für die ostdeutschen Flächenländer hat der Wegzug Jüngerer in den 1990er und 2000er Jahren zu einer verstärkten Alterung der verbliebenen Bevölkerung geführt", erklärte der Geograf Christian Fiedler.
Grundlage der Berechnung des BiB sind die zum 31. Dezember 2018 in Deutschland lebenden Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit im Alter von 18 und mehr Jahren.