Lindau (epd). Erstmals steht eine Frau an der Spitze der größten interreligiösen Nichtregierungsorganisation der Welt. Die über 700 stimmberechtigten Delegierten von "Religions for Peace" (Religionen für den Frieden) wählten die Religionswissenschaftlerin Azza Karam zur neuen Generalsekretärin, wie die Organisation am Donnerstag in Lindau mitteilte. Karam folgt auf William Vendley, der das Amt seit 1994 innehat. Die offizielle Amtsübergabe erfolge an diesem Freitag (23. August).
Die gebürtige Ägypterin Karam arbeitet den Angaben zufolge als Professorin für Religion und Entwicklung an der Vrije Universität in Amsterdam. Zudem sei sie aktuell für die Vereinten Nationen zu Fragen rund um Religion, Entwicklung und Demokratie tätig.
Bei der 10. Weltversammlung von "Religions for Peace" beraten in dieser Woche am Bodensee mehr als 900 Religionsvertreter über aktuelle Konflikten in der Welt. Die Weltversammlung tritt etwa alle fünf Jahre zusammen und findet erstmals in Deutschland statt. Vertreter des Bündnisses waren unter anderem bei den Konflikten in Bosnien-Herzegowina und in Ruanda als Vermittler tätig.