Genf (epd). Die UN und die Regierung von Bangladesch haben mehr als 500.000 Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar mit Identitätspapieren ausgestattet. Viele von ihnen hätten somit zum ersten Mal in ihren Leben einen Ausweis, teilte der Sprecher des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Andrej Mahecic, am Freitag in Genf mit. Die Papiere seien an Flüchtlinge ab dem Alter von 12 Jahren ausgegeben worden.
Die Registrierung sei wichtig, um eine bessere humanitäre Hilfe für die Menschen zu leisten, betonte der Sprecher. Die Bedürfnisse der Kinder, Frauen und Männer könnten so klarer abgeschätzt werden. Zudem sei in den Papieren festgehalten, dass Myanmar das Ursprungsland der Rohingya sei. Das erleichtere eine mögliche Rückkehr der Rohingya nach Myanmar.
Die Erfassung habe im Juni 2018 begonnen und solle Ende 2019 abgeschlossen werden. Im August 2017 startete das Militär im buddhistisch geprägten Myanmar eine brutale Kampagne gegen die muslimische Minderheit. Seitdem flohen laut dem UNHCR 740.000 der Rohingya aus Myanmar.
Bereits vorher entkamen viele Rohingya. Nach Schätzungen leben 900.000 Rohingya in der Region Cox's Bazar in Bangladesch. Die Rohingya werden in Myanmar diskriminiert und verfolgt, die Behörden verweigern ihnen die Staatsbürgerschaft.