Frankfurt a.M., Harare (epd). Simbabwe will den industriellen Anbau von Hanf erlauben, um neue Einnahmen für das verarmte Land zu ermöglichen. Die Regierung habe beschlossen, die Gesetze zu ändern, so dass Hanf in größerem Umfang und für den Export angebaut werden könne, berichtete die Staatszeitung "The Herald" am Mittwoch. Simbabwe steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Misswirtschaft, Sturmschäden und eine Dürre führten dazu, dass derzeit ein Drittel der 16 Millionen Einwohner von Hunger bedroht ist.
Informationsministerin Monica Mutsvangwa sagte, die Regierung sehe Hanf als möglichen Ersatz für Tabak, das bisher wichtigste Exportprodukt des Landes im Süden Afrikas. Hanf könne unter anderem für die Herstellung von Papier, Textilien, Plastik und auch für die Gewinnung von Bio-Kraftstoff verwendet werden. Simbabwe kämpft nicht nur mit geringen Export-Einnahmen, sondern auch mit einem Mangel an Treibstoff.
Die geplanten Gesetzesänderungen müssen noch durch das Parlament bestätigt werden. Bisher ist der Anbau von Hanf, aus dem die Droge Cannabis gewonnen wird, nur in kleinen Mengen für medizinische und wissenschaftliche Zwecke erlaubt.