Lindau (epd). Rund 900 Teilnehmer aus über 100 Ländern treffen sich ab dem 20. August bei der Weltversammlung von "Religions for Peace" in Lindau. Das nach Angaben der Veranstalter größte weltweite interreligiöse Treffen findet erstmals in Deutschland statt. Die Konferenz der Vertreter von insgesamt 17 Religionen strebe "globale Wirkung an", erklärten die Organisatoren am Dienstag in Lindau. "Von Lindau werden Impulse ausgehen", sagte Wolfgang Schürer, Vorsitzender der Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen.
Konkret wolle man bei der Versammlung zwei Initiativen starten, erläuterte Schürer. Zum einen gehe es um den Schutz religiöser Stätten weltweit. Zum anderen solle ein Projekt auf den Weg gebracht werden, mit dessen Hilfe Frauen in Afrika vor sexueller Gewalt geschützt und die Täter zur Verantwortung gezogen werden können. Am Rande der Konferenz werde es überdies Gespräche zwischen Konfliktparteien verschiedener Länder geben, etwa von Vertretern Myanmars und Bangladeschs.
Eröffnet wird die Weltversammlung am 20. August von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Versammlung findet zum zehnten Mal statt. "Religions for Peace" wurde 1961 als Reaktion auf den Zweiten Weltkrieg und die atomare Bedrohung im Kalten Krieg gegründet. Heute gehören der Organisation nationale Gruppen in über 100 Ländern an. Sie versuchen, durch interreligiösen Dialog Friedensarbeit zu leisten. Insbesondere bemühen sich die Vertreter von "Religions for Peace" in Konfliktgebieten um friedliche Lösungen.