Berlin (epd). Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Entscheidung Maltas begrüßt, die 40 Flüchtlinge von Bord der "Alan Kurdi" vorübergehend aufzunehmen. "Hierdurch setzt Malta ein wichtiges Signal der Solidarität und wir gehen einen weiteren Schritt in die richtige Richtung", erklärte Seehofer am Sonntag in Berlin. Premierminister Joseph Muscat hatte am Samstagabend über Twitter mitgeteilt, Malta nehme die Menschen auf, bis sie auf andere EU-Staaten verteilt werden. Die deutsche Regierung und die EU-Kommission hätten dies vereinbart.
Auf welche Länder die Flüchtlinge verteilt werden, blieb zunächst offen. Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), auch Deutschland werde einen Teil der Menschen aufnehmen. Weitere Details zu Verteilung nannte sie nicht.
Seehofer sagte, die Entscheidung Maltas sei "ein hoffnungsvolles Zeichen für unseren Versuch, im September auf Malta eine gemeinsame Vereinbarung mehrerer Europäischer Staaten für die Aufnahme von Schiffbrüchigen im Mittelmeer zu erzielen".
Nach einem Treffen der EU-Innen- und Außenminister in Paris Ende Juli Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärt, 14 EU-Mitgliedstaaten hätten "im Grundsatz" dem französisch-deutschen Vorschlag eines Notfallmechanismus zugestimmt. Acht Länder wollen sich demnach in jedem Fall an einer Verteilung der aus Seenot Geretteten beteiligen. Bis September sollen weitere Details besprochen werden.
epd tz